Diese Geschichte ist eine, die bei den Elfen und in Feridau den kleinen Kindern erzählt wird, um sie vor den Gefahren der Welt zu warnen:
Vor unzähligen Jahren, als die Welt noch von unendlichen Wäldern bedeckt waren und die Menschen noch in Höhlen in den Bergen wohnten, wanderte eine Elfe durch den Wald, weit ab von seiner Sippe, als er plötzlich einen Vogel singen hört, so wunderschön und rein, dass es diw Elfe zu Tränen rührte. Sie folgte dem Gesang und kam an eine Lichtung im Wald wo ein junger Elfstand und auch dem Vogelgesang lauschte. Als sie den Elf sah, war ihr Herz unwiderruflich verloren und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als mit ihm dem Vogelgesang zu hören. Doch da verschwand der Elf, als wäre er niemals da gewesen und die Elfe war erschrocken.
Sie suchte die Wälder und rief nach dem Fremden, doch sie fand kein Zeichen und auch keine Spuren. Dem Wahnsinn nahe, den das Verlangen in ihr schürte, flehte sie die Götter um Hilfe.
Eine Halbgöttin, die den Elfen schon immer zugewandt war, hörte den Jammer und das Leid der Elfe und erschien, um ihr zu helfen. In der Gestalt des Vogels, deren Stimme die Elfe gehört hatte, lehrte die Halbgöttin der Elfe das Lied vollkommener Schönheit, das den Elfen verführen solle. Doch auch der Gesang vermochte es nicht, den fremden Elfen erscheinen zu lassen und so verfluchte die Elfe die Götter, den Himmel und die Erde mit einem mächtigen Fluch. Dieser Fluch, gepaart mit ihrem Hass und der Verzweiflung machte sie zur ersten Harpyie. Der Fluch veränderte ihren Körper sowie ihren Geist, verwandelte Verlangen nach Liebe in Verlangen nach Fleisch, doch das Geschenk der Halbgöttin konnte auch diese Verwandlung nicht nehmen.